Auch Gefühle gestalten den Körper
Emotionen lösen biochemische Reaktionen im Körper aus. Es gibt biochemische Reaktionen, die die Gesundheit fördern und solche, die Krankheiten begünstigen.
Emotionaler und körperlicher Stress machen krank
Es zeigte sich, dass emotionaler Stress genauso bedrohlich ist wie körperlicher Stress. Müssen wir mit einem Schulalltag oder Arbeitsbedingungen auskommen, wo wir regelmäßig ausgegrenzt oder gedemütigt werden, gehören Diskriminierung von Frauen oder Andersdenkenden zur Tagesordnung, ist eine nahe Bezugsperson chronisch erkrankt oder finden wir uns in täglichen Streitigkeiten mit dem Partner, kommt es stresshormonbedingt immer wieder zu Blutdruckerhöhungen, Herzfrequenzsteigerungen, Zucker- und Fettmobilisierungen als sichtbare körperliche Begleitsymptome. Der Wissenschaftskreis der Hirnforschung und Psychoneuroimmunologie misst im Labor (in Harn, Speichel und Blut), an elektrischen Ladungen (Muskelreaktionen wie z.B. Lach- oder Kummermuskel, Hautwiderstand, Herzrhythmus ) oder mit ultraschneller Fotografie (Pupillenreaktionen, mimische Reaktionen) von Testpersonen nach emotionalen Belastungen.
Forschungsergebnisse wiesen z.B. den Anstieg bestimmter Entzündungsmarker als Stressreaktion im Harn nach.
Bei Stressbelastungen kann diese gesteigerte Entzündungsaktivität kurzfristig helfen. Der Körper wird leistungsfähiger, die Immunaktivität wird hochgefahren, die natürlichen Killerzellen werden aktiver.
Bleibt der Stress aufrecht, werden die Entzündungen stärker und schwächen den Körper.
Bei anhaltenden Entzündungsreaktionen im Körper bleiben die natürlichen Killerzellen aktiv und halten sich wie Rettungsmannschaften bei Zeltfesten bereit. Die NK-Zellen sind unser Hauptimmunabwehrsystem.
Gleichzeitig sind auch die Thymus Epithelzellen sehr gefordert. Sie wirken wie ein Geheimdienst bei Veranstaltungen. Sie sollen körpereigene Stoffe und eindringende Terroristen unterscheiden können. Eindringlinge müssen bekämpft und unschädlich gemacht werden. Der Geheimdienst ist unser Autoimmunsystem.
Bleibt die Stressaktivierung aufrecht, bleiben auch die Entzündungsreaktionen im Körper und der Körper schüttet Cortisol aus, das wie ein Feuerlöscher funktioniert. Die Rettungsmannschaft und der Geheimdienst werden geschwächt. Unser Autoimmunsystem beginnt sich zum Beispiel zu irren und bekämpft körpereigene Zellen und Fresszellen übersehen Tumorzellen, die als Abfall entstehen können.
Auch wenn die Forschungen längst nicht abgeschlossen sind, plädieren Psychoneuroimmunologen jetzt schon für ein Umdenken in der Medizin.
Betroffene müssen die Ursache für den Dauerstress angehen. "Wenn man das nicht tut, sabotiert sich der Mensch quasi permanent selber", urteilt Christian Schubert (http://www.christian-schubert.at)
Gefühle sind ansteckend
Einfühlungsvermögen, Gemeinschaftsgefühl, Wertschätzung und Respekt führen zur Aktivierung von Wohlfühlbotenstoffen und fördern Heilung und Gesundheit.
Erleben wir Emotionen aus diesem Gefühlskreis, so aktivieren diese Erlebnisse biochemische Reaktionen aus dem Motivationssystem im Gehirn. Diese Erlebnisse erzeugen Entspannung und ein gutes Gefühl, was uns ins Gesicht geschrieben steht. Wir haben 43 Gesichtsmuskeln im Vergleich zu 26 Buchstaben.
Diese positiven Emotionen erzeugen auch bei anderen dieselben biochemischen Reaktionen und auch in ihnen Wohlbefinden. Zu spüren, was unser Gegenüber spürt, mit anderen zu kooperieren, diese wertzuschätzen und zu respektieren, fördert die eigene Gesundheit und die der anderen.